Auf der sogenannten „Stettener Höhe“ westlich von Engen steht jetzt der erste Windmessmast der Region. Während der nächsten 15 Monate sollen auf verschiedenen Höhen sowohl Windstärke und Windrichtung als auch Lufttemperatur und -feuchtigkeit gemessen werden. Der 100m hohe Messturm – errichtet von der IG Hegauwind – liefert so wichtige Daten für die Errichtung von Windkraftanlagen zur umweltfreundlichen Stromerzeugung
Grund für die Windmessung ist, dass die Angaben im sogenannten Windatlas Baden-Württemberg lediglich erste Anhaltswerte ergeben, aber für eine Projektentscheidung alleine keinesfalls ausreichen. Um das Investitionsrisiko für alle Beteiligten zu reduzieren, hat die IG Hegauwind ein Messkonzept verabschiedet, welches Messmasten am nördlichen und südlichen Rand des Landkreises Konstanz vorsieht, auf der „Stettener Höhe“ und auf dem „Schienerberg“.
In der Interessengemeinschaft Windkraft Hegau-Bodensee – kurz IG Hegauwind– haben sich die Gemeindewerke Steißlingen, die Stadtwerke Konstanz, Radolfzell, Singen, Stockach, Engen und Tuttlingen, außerdem die Thüga Energie aus Singen, die EKS (Elektrizitätswerke des Kantons Schaffhausen), das Bürgerunternehmen solarcomplex sowie die Bürger-Energie Bodensee eG zusammen geschlossen. Ziel der Interessengemeinschaft ist es, die lokale Windkraft mit und für die Bürger der Region zu entwickeln und Ihnen die Beteiligung an der Energiewende vor Ort zu ermöglichen. Dazu werden Windkraftstandorte in der Region Hegau /Bodensee untersucht, um dort bei entsprechender Eignung Windkraftanlagen zu errichten.
Um die während der Jahreszeiten deutlich unterschiedlichen Windverhältnisse abzubilden, werden die Messmasten mindestens ein volles Jahr betrieben und liefern so ein Zeitprofil der regionalen Windverhältnisse. Dieser Überblick wird um ein Höhenprofil durch mobile LIDAR-Messungen an jedem einzelnen potentiellen Standort ergänzt. Mit modernen LIDAR-Geräten (Light detection and ranging) kann vom Boden aus der Wind bis in mehrere hundert Meter Höhe gemessen werden.
Die solarcomplex AG verfügt über zwei derartige Geräte. Durch die Kombination aus Zeitprofil und Höhenprofil wird eine belastbare Aussage zur tatsächlichen Windhäufigkeit und damit Wirtschaftlichkeit der einzelnen Standorte möglich. Eine Entscheidung zu einem konkreten Projekteinstieg wird die IG Hegauwind nicht vor Anfang 2014 treffen.
Autor: PM
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