OB Brand eröffnet ökologische Heizung im Fallenbrunnen

STADTWERK AM SEE-Energiezentrale spart jährlich 500 Tonnen CO2

„Ein innovativer Campus erhält ein innovatives Wärmekonzept“ – auf diesen kurzen Nenner bringt Oberbürgermeister Andreas Brand die neue Wärmeversorgung im Fallenbrunnen. Das Stadtwerk am See versorgt dort über eine Energiezentrale das so genannte Campus-Areal mit Wärme und Strom. OB Brand startete am Mittwoch die Anlage offiziell. Gleichzeitig verkündete er, dass auch die städtischen Gebäude im Fallenbrunnen bereits für die Winterperiode versorgt werden.

001: (von links) Udo Woble, Bereichsleiter Energiesysteme beim STADTWERK AM SEE; Andreas Brand, Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen; Alfred Müllner, Vorsitzender der Geschäftsführung des STADTWERKS AM SEE.
001: (von links) Udo Woble, Bereichsleiter Energiesysteme beim STADTWERK AM SEE; Andreas Brand, Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen; Alfred Müllner, Vorsitzender der Geschäftsführung des STADTWERKS AM SEE.

Im Fallenbrunnen passiert in diesen Monaten viel: Zeppelin Universität, Duale Hochschule, Swiss International School (SIS) und die dazu gehörigen Studentenwohnheime, ein neues Wohngebiet sowie kulturellen Einrichtungen entstehen dort. „Das ist derzeit sicherlich einer der dynamischsten Orte in unserer Stadt“, erklärt Brand. „Ein innovatives Wärmekonzept ergänzt diesen Forschungs-, Lern- und Lebenscampus hervorragend.“ Ebenso am Herzen wie die Innovation, so Brand, liege ihm die Energieeffizienz der Anlage. „Solche Nahwärme-Projekte sind wichtige Bausteine für die Ökologie in unserer Stadt.“ Man müsse hier alle Möglichkeiten nutzen. „Auch die städtischen Einrichtungen haben hier Potenzial, das sie mit einbringen können“, so Brand. Vor diesem Hintergrund sei besonders erfreulich, dass auch die städtischen Gebäude im Fallenbrunnen von der Energiezentrale versorgt werden.

Dafür sorgt das Stadtwerk am See: Mit einer mehrstufigen Wärmeerzeugung und einem Netz, über das die Wärme in die einzelnen Gebäude gebracht wird. Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) produziert besonders effektiv Wärme und Strom. Dadurch hat die Anlage einen besonders hohen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. „Das ist ein Spitzenwert in Sachen Effizienz, der unsere Energiezentrale besonders ökologisch macht“, erläutert Stadtwerk am See-Geschäftsführer Alfred Müllner. Ermöglicht wird das, weil die neue Anlage Wärme und Strom in einem produziert. Dabei wird die Abwärme aus dem BHKW zur Wärmeversorgung der Gebäude genutzt. „Und natürlich kann eine zentrale Anlage für den gesamten Campus effektiver als dies viele Einzelanlagen könnten“, erläutert Müllner.

Die einzelnen Gebäude versorgt das Stadtwerk über eine 1,1 Kilometer lange Wärmeleitung. Rund 1,7 Millionen Euro hat das Stadtwerk in das Gesamtprojekt – Wärmenetz und Energiezentrale – investiert. „Gut angelegtes Geld“, ist Müllner überzeugt. „Wir bieten den Kunden eine komfortable und günstige Lösung – und leisten gleichzeitig einen bedeutenden Beitrag zur Ökologie in unserer Region.“ Diese so genannten dezentralen Energieanlagen, die also Energie direkt in der Nähe der Verbraucher erzeugen, seien ein wesentlicher Bestandteil der Stadtwerk-Strategie, so Müllner.

Die Anlage im Fallenbrunnen hat eine Leistung von rund 3.700 Kilowatt – so viel wie rund 300 Kleinanlagen, wie sie normalerweise in neuen Einfamilienhäusern eingebaut werden. „Diese Leistung brauchen wir natürlich nicht immer“, erläutert Udo Woble, Leiter der Energiesysteme beim Stadtwerk am See. Im Sommer und in der Übergangszeit reichen die rund 500 Kilowatt, die das Blockheizkraftwerk erzeugt. Den Spitzenlastkessel benötige man im Winter. „Durch all diese Maßnahmen sparen wir rund 500 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber konventionellen Anlagen ein“, rechnet Woble vor.

Die heutige Eröffnung ist für Stadtwerk und Stadt ein wichtiger Meilenstein. „Wir stehen bereits in den Startlöchern für den zweiten Bauabschnitt“, erläutert Müllner. Und auch für weitere Projekte sei man bereit. „Allein in Friedrichshafen haben wir derzeit fünf Großprojekte in der Pipeline.“ Industrie, Großkunden, Wohnanlage und Baugebiete – der Anwendungsbereich für ökologische Nahwärme und Blockheizkraftwerke ist groß. „Das ist ein enormer Wachstumsmarkt“, ist Müllner überzeugt.

 

 
Fotovermerk: Stadtwerk am See